Hallo zusammen,
nachdem ich lange gehadert habe, welchen Snorkel ich nun nehmen soll, habe ich mich nach meinem Besuch auf der Abenteuer&Allrad für den spanischen Bravo Snorkel entschieden.
- TJM sieht am besten aus, jedoch kann weder Isuzu Japan, noch TJM oder irgendein Offroad-Austatter das Passen auf dem 2.5 Liter Max garantieren.
- Safari ist der zwar absolute Klassiker in der Welt der Snorkel, aber sein Geld im Verhältnis zum Bravo nur bedingt wert, WENN man keinen Wert auf die fertigen TÜV Papiere legt.
- Der Bravo Snorkel gleicht dem Safari bis auf die Aufschrift enorm und selbst die Anleitung ist identisch.
Da der Bravo über sämtliche EU-Normen verfügt, könnte er über eine Einzelabnahme je nach Bedarf der jeweiligen regionalen TÜV-Stellen auch eingetragen werden.
In meiner Region muss der Snorkel beim Tüv nicht eingetragen werden (siehe hierzu Snorkel Thread Diskussion).
Nun zur Montage: Grundsätzlich kann man sich bei der Montage 1:1 an die Anleitung des Safari Snorkels halten, wobei ich Euch dennoch meinen bebilderten Weg nicht vorenthalten möchte.
Zunächst habe ich den Tatort etwas gereinigt, den Luftfilterkasten (3 Schrauben und 2 Sensorenstecker) gelöst und
den Arbeitsbereich mit Kreppband abgeklebt, um Kratzer zu vermeiden und das Anzeichnen zu ermöglichen.
Danach habe ich den Plasikteil des Radkastens demontiert (einige Kreuzschrauben und mehrere Klips). Nun habt Ihr
von unten einen guten Blick auf die bisherige Ansaugung. Diese war bei mir extrem verdreckt - kein Wunder bei dieser
Platzierung direkt oberhalb des Radkastens.
Dann war etwas Präzision gefragt. Die Schablone habe ich zunächst an der gerade Ober und Seitenkante mit Krepp fixiert.
Dannach ist die Schablone Stück für Stück an die Form des Kotflügels anzupassen und weiter zu fixieren.
Achtung: Klebt man die Schablone zu straff oder zu luftig, entstehen massive Abweichungen in den Borhpunkten.
Daher mein Tipp: Legt die Schablone zweimal an und benutzt verschiedenfarbige Stifte. Kleine Abweichungen sind kein
Problem, da die Löcher für die M8er Bolzen ohnehin auf 16mm aufgebohrt werden.
Noch ein Tipp: Die meisten Videos und auch die Safari-Anleitung empfehlen einen 110er-Kreisbohrer, weshalb in der
Schablone auch nur das Mittellloch angegeben ist. Ich hingegen habe auf der Schablone mit dem Zirkel einen 110er Kreis
angezeichnet und diesen ausgeschnitten, um eine Karosseriesäge (Luftdruck) nutzen zu können.
Wesentlich filigranere Arbeit mit möglich
Dann wurde es ernst: Um einen Anfang für die Karosseriesäge zu schaffen, habe ich zwei Löcher reingebohrt.
Schließlich habe ich das Loch ausgeschnitten und die Löcher für die Bolzen zunächst mit einem 6er Bohrer gebohrt.
Anschließend wurden die Löcher für die Bolzen Stück für Stück größer gebohrt (Start: 6mm, dann 8mm, dann 10mm und
schließlich 14mm). In der Safari-Anleitung werden die Löcher sogar auf 16mm aufgebohrt. Durch wiederholtes Probehalten,
seht Ihr ja, wann der Snorkel perfekt passt.
Um dem Rostteufel zu entgegnen, wurden die Löcher nun entgratet und mit Zink versiegelt.
Da das Verbindungsstück (S-förmiger Schlauch) zwischen Snorkel und Lufi-Kasten etwas größer ist als
der bisherige Ansaugtrakt, muss auch die Zwischenwand zum Motorraum etwas vergrößert werden. Hierzu liegt
die zweite Schablone bei. Diese Arbeit ist im übrigen ohnehin nur mit einer Karosseriesäge möglich.
Auch hier habe ich das Ganze wieder sorgfältig entgratet und versiegelt.
Im nächsten Schritt muss der Flasch des Luftfilterkastens beseitigt werden, damit das neue Verbindungsstück dort
dicht drüber gestülpt werden kann. Tipp: Mit einer Kantenzange (Pitsch-Zange) den Rand soweit es geht abkneifen und
den Rest mit dem Schleifstein und Schmirgel abschleifen.
Nun fehlt noch die Befestigung an der A-Säule. Montiert den Befestigungswinkel in der Mittelstellung der Langlöcher
am Snorkel. Haltet den Snorkel noch einmal an, sodass er optimal an der Karosserie sitzt und zeichnet die Lage des Befestigungswinkels an.
Dann demontiert den Winkel vom Snorkel, legt Ihn auf Eure angezeichneten Kanten und markiert die 3 Löcher auf der A-Säule.
Auch hier empfiehlt sich das vorherige Abkleben mit Kreppband. Bohr 3 8mm Löcher, entgratet diese, versiegelt diese mit Zink
und setzt die Plastikhülsen mit Sikkaflex ein. Danach könnt ihr den Befestigungswinkel an der A-Säule montieren.
Zuletzt müssen alle Puzzleteile verbunden werden. Haltet den Snorkel an. Fixiert Ihn an der A-Säule über den zuvor
angebrachten Winkel und schließlich mittels der Bolzen an der Karosserie. Dann könnte Ihr das Verbindungsstück
auf den Snorkel schieben (größere Seite des S-Stückes). Tipp: Nutzt auch hier Sikkaflex, um eine dichte Verbindung zu garantieren.
Schließlich muss das Verbinungsstück noch auf der anderen Seite an den Lufi-Kasten. Auch hier Sikkaflex nutzen, da
die Oberfläche durch das Schmirgel rau geworden ist. Zum Schluss noch die Schlauchschellen anziehen und den Lufi-Kasten
wieder anschrauben. Und als Krönung den Snorkel-Air-Ram mit der Schlauchschelle befestigen. Radkasten wieder montieren :-)
Wichtig: Wer meint, er könne aus seinen Dmax ein U-Boot machen, der muss noch die Überläufe des Luftfilterkastens
schließen! Da ich meinen Snorkel vor allem gekauft habe, um dem aufgewirbelten Staub und Wasser im Radkasten zu entgegnen,
habe ich die Abläufe vorerst offen gelassen.
In Rücksprache mit meinem KFZ-Elektriker stellen im U-Boot-Modus vor allem die elektrischen Geräte, sowie Achs- und
Karosserieentlüftungen das Limit dar. Wobei eine kurzzeitige Wasserdurchfahrt von einer laufenden Lichtmaschine durchaus
unbeschadet überstanden werden kann.
Ich hoffe, dass ich mit dem kleinen Einblick in die Montage einige Leute motivieren kann, es selbst zu versuchen.
Viele scheuen sich einen Snorkel zu kaufen, obwohl Sie gerne einen hätten.
Im Übrigen habe ich 3,5 Stunden benötigt. 3 Stunden sind angegeben. Allerdings bin ich sehr penibel und habe das Ganze zum
ersten Mal gemacht.
Viel Erfolg!
Beste Grüße aus der Eifel
Alex
nachdem ich lange gehadert habe, welchen Snorkel ich nun nehmen soll, habe ich mich nach meinem Besuch auf der Abenteuer&Allrad für den spanischen Bravo Snorkel entschieden.
- TJM sieht am besten aus, jedoch kann weder Isuzu Japan, noch TJM oder irgendein Offroad-Austatter das Passen auf dem 2.5 Liter Max garantieren.
- Safari ist der zwar absolute Klassiker in der Welt der Snorkel, aber sein Geld im Verhältnis zum Bravo nur bedingt wert, WENN man keinen Wert auf die fertigen TÜV Papiere legt.
- Der Bravo Snorkel gleicht dem Safari bis auf die Aufschrift enorm und selbst die Anleitung ist identisch.
Da der Bravo über sämtliche EU-Normen verfügt, könnte er über eine Einzelabnahme je nach Bedarf der jeweiligen regionalen TÜV-Stellen auch eingetragen werden.
In meiner Region muss der Snorkel beim Tüv nicht eingetragen werden (siehe hierzu Snorkel Thread Diskussion).
Nun zur Montage: Grundsätzlich kann man sich bei der Montage 1:1 an die Anleitung des Safari Snorkels halten, wobei ich Euch dennoch meinen bebilderten Weg nicht vorenthalten möchte.
Zunächst habe ich den Tatort etwas gereinigt, den Luftfilterkasten (3 Schrauben und 2 Sensorenstecker) gelöst und
den Arbeitsbereich mit Kreppband abgeklebt, um Kratzer zu vermeiden und das Anzeichnen zu ermöglichen.
Danach habe ich den Plasikteil des Radkastens demontiert (einige Kreuzschrauben und mehrere Klips). Nun habt Ihr
von unten einen guten Blick auf die bisherige Ansaugung. Diese war bei mir extrem verdreckt - kein Wunder bei dieser
Platzierung direkt oberhalb des Radkastens.
Dann war etwas Präzision gefragt. Die Schablone habe ich zunächst an der gerade Ober und Seitenkante mit Krepp fixiert.
Dannach ist die Schablone Stück für Stück an die Form des Kotflügels anzupassen und weiter zu fixieren.
Achtung: Klebt man die Schablone zu straff oder zu luftig, entstehen massive Abweichungen in den Borhpunkten.
Daher mein Tipp: Legt die Schablone zweimal an und benutzt verschiedenfarbige Stifte. Kleine Abweichungen sind kein
Problem, da die Löcher für die M8er Bolzen ohnehin auf 16mm aufgebohrt werden.
Noch ein Tipp: Die meisten Videos und auch die Safari-Anleitung empfehlen einen 110er-Kreisbohrer, weshalb in der
Schablone auch nur das Mittellloch angegeben ist. Ich hingegen habe auf der Schablone mit dem Zirkel einen 110er Kreis
angezeichnet und diesen ausgeschnitten, um eine Karosseriesäge (Luftdruck) nutzen zu können.
Wesentlich filigranere Arbeit mit möglich
Dann wurde es ernst: Um einen Anfang für die Karosseriesäge zu schaffen, habe ich zwei Löcher reingebohrt.
Schließlich habe ich das Loch ausgeschnitten und die Löcher für die Bolzen zunächst mit einem 6er Bohrer gebohrt.
Anschließend wurden die Löcher für die Bolzen Stück für Stück größer gebohrt (Start: 6mm, dann 8mm, dann 10mm und
schließlich 14mm). In der Safari-Anleitung werden die Löcher sogar auf 16mm aufgebohrt. Durch wiederholtes Probehalten,
seht Ihr ja, wann der Snorkel perfekt passt.
Um dem Rostteufel zu entgegnen, wurden die Löcher nun entgratet und mit Zink versiegelt.
Da das Verbindungsstück (S-förmiger Schlauch) zwischen Snorkel und Lufi-Kasten etwas größer ist als
der bisherige Ansaugtrakt, muss auch die Zwischenwand zum Motorraum etwas vergrößert werden. Hierzu liegt
die zweite Schablone bei. Diese Arbeit ist im übrigen ohnehin nur mit einer Karosseriesäge möglich.
Auch hier habe ich das Ganze wieder sorgfältig entgratet und versiegelt.
Im nächsten Schritt muss der Flasch des Luftfilterkastens beseitigt werden, damit das neue Verbindungsstück dort
dicht drüber gestülpt werden kann. Tipp: Mit einer Kantenzange (Pitsch-Zange) den Rand soweit es geht abkneifen und
den Rest mit dem Schleifstein und Schmirgel abschleifen.
Nun fehlt noch die Befestigung an der A-Säule. Montiert den Befestigungswinkel in der Mittelstellung der Langlöcher
am Snorkel. Haltet den Snorkel noch einmal an, sodass er optimal an der Karosserie sitzt und zeichnet die Lage des Befestigungswinkels an.
Dann demontiert den Winkel vom Snorkel, legt Ihn auf Eure angezeichneten Kanten und markiert die 3 Löcher auf der A-Säule.
Auch hier empfiehlt sich das vorherige Abkleben mit Kreppband. Bohr 3 8mm Löcher, entgratet diese, versiegelt diese mit Zink
und setzt die Plastikhülsen mit Sikkaflex ein. Danach könnt ihr den Befestigungswinkel an der A-Säule montieren.
Zuletzt müssen alle Puzzleteile verbunden werden. Haltet den Snorkel an. Fixiert Ihn an der A-Säule über den zuvor
angebrachten Winkel und schließlich mittels der Bolzen an der Karosserie. Dann könnte Ihr das Verbindungsstück
auf den Snorkel schieben (größere Seite des S-Stückes). Tipp: Nutzt auch hier Sikkaflex, um eine dichte Verbindung zu garantieren.
Schließlich muss das Verbinungsstück noch auf der anderen Seite an den Lufi-Kasten. Auch hier Sikkaflex nutzen, da
die Oberfläche durch das Schmirgel rau geworden ist. Zum Schluss noch die Schlauchschellen anziehen und den Lufi-Kasten
wieder anschrauben. Und als Krönung den Snorkel-Air-Ram mit der Schlauchschelle befestigen. Radkasten wieder montieren :-)
Wichtig: Wer meint, er könne aus seinen Dmax ein U-Boot machen, der muss noch die Überläufe des Luftfilterkastens
schließen! Da ich meinen Snorkel vor allem gekauft habe, um dem aufgewirbelten Staub und Wasser im Radkasten zu entgegnen,
habe ich die Abläufe vorerst offen gelassen.
In Rücksprache mit meinem KFZ-Elektriker stellen im U-Boot-Modus vor allem die elektrischen Geräte, sowie Achs- und
Karosserieentlüftungen das Limit dar. Wobei eine kurzzeitige Wasserdurchfahrt von einer laufenden Lichtmaschine durchaus
unbeschadet überstanden werden kann.
Ich hoffe, dass ich mit dem kleinen Einblick in die Montage einige Leute motivieren kann, es selbst zu versuchen.
Viele scheuen sich einen Snorkel zu kaufen, obwohl Sie gerne einen hätten.
Im Übrigen habe ich 3,5 Stunden benötigt. 3 Stunden sind angegeben. Allerdings bin ich sehr penibel und habe das Ganze zum
ersten Mal gemacht.
Viel Erfolg!
Beste Grüße aus der Eifel
Alex