von bcb1021 Mo 28 Apr 2014 - 14:52
Moin Kuckuck,
vielen Dank für Deine Mitteilung. Der mineralische Anteil verdampft ab 70 °C. Nun ab ich den Eindruck, dass es sehr lange dauert, bis das Öl diese Temperatur hat. Ich pflege eine verhaltene Fahrweise, selbst die Wassertemp., die früher kommt, braucht rund 15km bei 10°C Außentemperatur. Der Isuzu ist auch für die Tropen ausgelegt, Riesenkühler und grosser Ölinhalt. Macht Sinn bei Außentemperaturen bis 40° C und hartem Offroadeinsatz. Ich hab das Gefühl, der wird hier garnicht richtig warm. (auch wenn Du 100km am Stück fährst) Da gab es ja auch in der Vergangenheit von Isuzu blöde Kommentare, das man sein Fahrprofil an das Auto anpassen muß. Denke echt über den Einbau eines Ölthermometers nach. Gab mal was von VDO, das kam anstelle des Ölmepstabs rein, das Instrument hab ich noch.
Meiner Meinung nach hat Isuzu den Ölstand nicht abgesenkt um mehr Platz für die Verdünnung zu bekommen. Die wollten einfach erreichen, dass das Öl schneller heiß wird. Nun sind es gut 15% weniger Öl. Ich war auch erst, so wie Du versucht, mit dem alten Ölstand zu fahren, glaub aber dass das in unseren Breiten kontraproduktiv ist.
Ich hab jetzt so drei Abreinigungszyklen auf 1000 km, würd mich echt interessieren wie oft das bei anderen Marken erfolgt. Vielleicht ist ja der Rußfilter einfach unterdimensioniert.
Nun mal rechnen: drei Zyklen 10 Minuten mit etwa 30 ml/min zusätzlicher Einspritzung in den Auslaßtakt. Davon gehen mal angenommen 10ml ins Öl. Das sind dann 100ml pro Zyklus oder wohlwollend 300 ml /1000km. Davon verdampfen 21 garnicht, da Bioanteil. Die restlichen 281 verdampfen aber nicht vollständig, da die Kiste das Öl nicht heiß genug bekommt. Sagen wir mal 150 ml mineralischer Anteil verdampft nicht. Dann hast Du in Deinem Fall (ohne Bio) theoretisch eine Zunahme von rund 150ml/1000km. Es gibt aber keinen Motor ohne Ölverbrauch. 150ml/1000km sind moderat und gesund.
Es gibt keinen Motor ohne Verbrauch, auch keinen Benziner. Leute die das sagen, wissen nicht das auch im Benziner Verdünnung durch Benzin und Kondensat auftreten.
Meine Abschätzung kann so ganz falsch nicht sein, Du hatest rund 15% Diesel im Öl, das wären 1050ml. So rum gerechnet wären das bezogen auf 20 000km etwa 50ml Restdiesel und etwa 50ml Ölverbrauch pro 100 km. So blöd es sich anhört, ein etwas höherer Ölverbrauch tät dem Motor gut.
Fazit:
Der Motor ist sehr gut mit grossen Reserven für eine sehr lange Laufleistung konstruiert. Nur passt leider die Abgasreinigungstechnik nicht dazu.
VW hat im Amarok auch die Filter. Nur ist das eigentlich ein PKW Motörchen, das deutlich heisser läuft. Für den Ranger möcht ich das für die kleinen Motörchen auch behaupten. Ich könnt wetten, dass der dicke 3,2 l Ford Diesel die gleichen Probleme wie Isuzu hat.
Dem Nissan Navarra werden frühzeitige Motortode nachgesagt, da er auch recht ausgequetscht ist.
Die einzige vernünftige technische Lösung, wäre wie ich schon mal ausführte, ein System mit Ölkühler der nur über Thermostat bei Bedarf zugeschaltet wird. Bei den Chevy V8 kann man das für kleines Geld nachrüsten. Der Motor hat bei fast 6 l Hubraum knapp 5 l Öl drin.
Kann man nach Ablauf der Garantie machen. Die Kühler gibt es günstig in der Bucht, auch die Schläuche usw. Nur ist der Filter im Isuzu so blöd eingebaut, dass es keine Adapterplatten gibt. Die kommen normal zwischen Schraubfilterpatrone und Filtergehäuse, haben die Ausgänge für Kühlervor- und Rücklauf und weitere für Öltemperaturgeber.(So Einbausätze gibt es für viele Marken und Motoren)
Ich hab noch fast 3 Jahre Garantie, die muss ich nun mal verstreichen lassen.
Dann wird umgebaut. Dann kommt auch gleich ein Ölnebelfilter (Catchtank) in die Leitung von der Kurbelgehäuseentlüftung. Das Abgasrückführsystem soll nicht in Öl baden. Alternativ geht der Wagen weg. So kommt da keine echte Freude auf.
Andere Alternative:
Hab mir ne Ölabsaugpumpe besorgt, aschefreies Öl gibt es auch günstig im Netz von Meguin oder Castrol. Dann mal ab und an nen Liter abziehen und durch neues Öl ersetzen. Ist fix gemacht. Ich hab jedenfalls keinen Bock, dauernd irgndwelchen nutzlosen Updates zu machen und meine Zeit zu vertun.
Die Ingenieure bei Isuzu wissen genau, wo der Hase im Pfeffer liegt. Nur bei dem Kleinen Marktvolumen wird Isuzu kein Geld in die Hand nehmen. Alle bisherigen Maßnahmen waren reine Kosmetik und Rumbasteln an den Symtomen.
Euro 6 wird noch lustiger. Da kommen wohl, wie ich hörte als Folge noch besserer Filterwirkung überall die Additive, die die Zündtemperatur des gesammelten Russes im Filter senken, zum Einsatz. Peugeot war damit schon immer unterwegs. Da kommt dann weniger Diesel in die Nacheinspritzung, aber der Ascheanteil im Filter steigt durch das Mitverbrennen der Additive. Dann braucht man öfter mal nen Neuen.
Also, wer einen 3l Dmax nach Euro 4 ohne das Gedöns hat soll ihn hegen und pflegen, er hat ein echtes Langzeitfahrzeug, werthaltig und also auch nachhaltig. So was hät ich mir als Jahreswagen kaufen sollen.
Bin jetzt mal gespannt, was Isuzu schreibt. Wenn die wissen, dass Du mit mehr Öl fährst, sind die fein raus und Du bist selbst Schuld.
Wir sind doch nur nutzlose Querulanten, die die erhabene Weisheit des Isuzuengineerings anzweifeln. Ich glaube Vaddi hat mal das verquastete Schreiben wegen der Reduzierung des Ölstands eingestellt. Die schreiben nur um den heißen Brei rum. Die das schreiben, verdienen den Titel Ingenieur nicht wirklich. Die wollen nur erreichen, dass das Gerät die Garantie überlebt.
Isuzu ist da nicht allein. Hab 25 Jahre lang Industriegrossanlagen im Energiebereich in Betrieb genommen. Was meinst Du, welche Anstrengungen mein Arbeitgeber unternommen hat, um eigentlich gerechtfertigte Reklamationen der Auftraggeber klein zu reden und abzubiegen. Ich weiß, wie sowas läuft.
Könntest Du vielleicht mal die ganze Analyse einstellen?
Wünsch Dir trotz der neuen Sorgen einen schönen Tag
Bernard